Einleitung: Barfußschuh als Wanderschuh

In der Welt des Wanderns und Laufens erfreuen sich Barfußschuhe immer größerer Beliebtheit. Die Idee, nahezu wie unsere Vorfahren durch die Natur zu streifen, fasziniert viele Menschen. Doch bevor du dich für einen Barfußschuh als Wanderschuh entscheidest, ist es wichtig, die Vor- und Nachteile sowie die möglichen Auswirkungen auf deinen Körper zu verstehen. In diesem Beitrag teile ich meine persönlichen Erfahrungen und gebe Empfehlungen, so dass du den Übergang zu Barfußschuhen sicher gestalten kannst.

Barfußschuh als Wanderschuh

Vorteile:

Natürliche Bewegung: Barfußschuhe fördern eine gesunde Fußbewegung und stärken die Fußmuskulatur. Durch die minimalistische Bauweise kann der Fuß in seiner natürlichen Form arbeiten, was langfristig die Muskulatur und Stabilität verbessert.
Leichtigkeit: Barfußschuhe sind extrem leicht und flexibel, was das Gehen besonders angenehm macht und die Ermüdung verringert.
Bodengefühl: Das intensive Gefühl für den Untergrund sorgt dafür, dass du deine Umgebung bewusster wahrnimmst und dich besser an unterschiedliche Untergründe anpassen kannst.


Nachteile:

Wenig Dämpfung: Auf harten oder steinigen Untergründen können Barfußschuhe unbequem sein, da sie wenig bis keine Dämpfung bieten.
Schutz: Barfußschuhe bieten wenig Schutz vor scharfen Gegenständen und Witterungseinflüssen. Dies kann dazu führen, dass du langsamer gehst und vorsichtiger sein musst.


Meine Erfahrung mit Schuhen ohne Sprengung:

Ich möchte betonen, dass ich kein Orthopäde oder Physiotherapeut bin, daher berichte ich hier ausschließlich von meinen eigenen Erfahrungen als Läufer und Wanderer.

Wanderer mit Barfußschuhen auf GR 221 Mallorca

Ich selbst habe den Altra Lone Peak 5, einen Schuh ohne Sprengung, für das Wandern auf der Magna Via Francigena auf ca. 190 km von Palermo nach Agrigento durch Sizilien genutzt. Nach längeren Wanderungen und einer Erhöhung meines Lauftrainings auf Asphalt traten jedoch Schmerzen in meinen Füßen auf, die sich als Entzündung der Gelenkrollen herausstellten. Eine Stoßwellentherapie und eine Sportpause halfen bei der Heilung. Ob diese Entzündungen durch die Altra Lone Peak beim Wandern, meine New Balance Schuhe beim Joggen, eine Überbelastung aufgrund fehlender orthopädischer Einlagen verursacht wurden oder durch alles gemeinsam, kann ich nicht sicher sagen.

Was ist die Sprengung (engl. „drop“) bei Schuhen?

Später, während der Vorbereitung auf einen Marathon, setzte ich verschiedene Schuhe ein, darunter auch den Altra Lone Peak 5 (Damen | Herren ), den Salomon XA Pro 3D (Damen | Herren) und den New Balance Fresh Foam X 880 (Damen | Herren). Leider musste ich die Vorbereitung abbrechen, weil ich eine Plantarfasziitis entwickelte. Es stellte sich heraus, dass die bisherigen Einlagen meinen Fuß nicht optimal unterstützten, weil ich mehr Unterstützung für den Fuß brauche, so dass dieser ein Gewölbe aufbaut. Mit anderen Worten: Ich habe einen „Plattfuß“.

Empfehlung: Barfußschuh als Wanderschuh

Warum erzähle ich das? Ich möchte dich ermutigen, Barfußschuhe vorsichtig auszuprobieren, wenn du bisher keine Fußprobleme hattest. Beginne langsam mit Schuhen, die eine geringe Unterstützung bieten, wie solche ohne Sprengung, und teste sie zunächst bei kurzen Wanderungen oder Läufen. Beobachte, ob du Probleme bekommst. Falls nicht, kannst du die Nutzung allmählich steigern.

Falls du orthopädische Einlagen trägst, lass dir eine Sportvariante anfertigen und setze diese in deine Schuhe ein. Wenn du auch nach längeren Wanderungen keine Beschwerden hast, kannst du vorsichtig echte Barfußschuhe ausprobieren. Achte darauf, dich schrittweise an intensivere Belastungen zu gewöhnen. Sollte es nicht möglich sein, Einlagen in Deine Barfußschuhe einzusetzen, empfehle ich, bei Schuhen ohne Sprengung aber mit Dämpfung zu bleiben.

Fuß stützen oder stärken?

Obwohl das Konzept des „natürlichen“ Laufens verlockend klingt, hat meine Erfahrung gezeigt, dass nicht jeder Fuß für Barfußschuhe geeignet ist. Menschen mit genetisch bedingten Fußfehlstellungen, wie ich es bin, könnten Probleme bekommen, wenn die Unterstützung durch herkömmliche Schuhe plötzlich wegfällt. Mein Physiotherapeut bestätigte, dass es für manche Menschen schlichtweg unmöglich ist, eine starke Gewölbewirkung zu entwickeln, wenn die Knochenstruktur dies nicht zulässt. Daher brauchen diese Menschen Einlagen. Überzeugte Barfußgänger sind der Meinung, dass man einen Fuß nur wieder zu der eigentlichen Stärke, die ihm durch die Unterstützung moderner Laufschuhe genommen wurde, hin trainieren muss.

Kann ich den Versuch Barfußschuhe zu probieren trotzdem empfehlen? Ja, denn sie bieten Vorteile für einen gesunden Fuß und viele Menschen sind mit ihnen sehr zufrieden. Selbst in der Ultrarunning-Szene gibt es eine große Anhängerschaft von minimalistischeren Schuhkonzepten bis hin zu einfachen Sandalen , so wie dies in dem Buch „Born to Run“ von Christopher McDougall beschrieben wird. Allerdings stelle ich fest, dass nicht jeder Fuß ist dafür geeignet, daher ist Vorsicht geboten. Ich selbst bin bisher nicht dahin gekommen mit echten Barfußsschuhen zu wandern – geschweige denn zu joggen. Einer der beliebtesten Barfußschuhe für das Wandern ist der VIVOBAREFOOT Primus Trail III (Damen | Herren)

Fazit: Wanderschuh kann ein guter Barfußschuh sein

Egal, welche Schuhe du für deine Wanderungen wählst, das Wichtigste ist, dass du dich darin wohlfühlst. Nur so kannst du die Natur in vollen Zügen genießen. Barfußschuhe bieten die Möglichkeit, eine intensivere Naturerfahrung zu machen und deinen Körper auf eine neue Weise herauszufordern. Beginne langsam und höre auf deinen Körper – so dass einem „Happy Trail“ nichts mehr im Weg steht!

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