Bärentrek-Erfahrungsbericht: Highlights

  • Atemberaubendes Alpenpanorama: Schroffe Felsen, majestätische Gletscher, saftige Wiesen und Schluchtartige Täler
  • Wildtierbeobachtungen: Rehe, Gams- und Steinböcke, Murmeltiere, Adler und sogar Luchse
  • Ideale Route für eine Woche: Anspruchsvolle Wanderung gespickt mit Highlights auf 130 km
  • Romantische Unterkunftsempfehlung: Vogelhisi der Rotstockhütte auf 2.039 m.ü.M.
  • Grillmöglichkeiten am Wegesrand: Öffentliche Grillplätze teils sogar mit bereitliegendem Brennholz

Einleitung: Bärentrek-Erfahrungsbericht

Der Bärentrek zählt zu den beeindruckendsten Fernwanderwegen in den Schweizer Alpen und verspricht unvergessliche Naturerlebnisse. Diese Route führt durch einige der spektakulärsten Landschaften Europas – vorbei an majestätischen Gipfeln, durch tiefe Täler und über hochalpine Pässe. Für Wanderer, die nicht nur die Herausforderung, sondern auch die Schönheit der Natur suchen, ist der Bärentrek ein absolutes Highlight.

In diesem Bärentrek-Erfahrungsbericht teilen ich die persönlichen Erfahrungen und Eindrücke, die ich auf der mehrtägigen Wanderung auf dem Bärentrek gemeinsam mit meiner Freundin Lea sammeln durfte. Ich gebe Einblicke in unsere Etappen, berichte von atemberaubenden Ausblicken und unvergesslichen Begegnungen mit der Tierwelt. Außerdem verrate ich, welche Highlights uns besonders begeistert haben und welche wichtigen Learnings wir aus dieser Tour mitgenommen haben. Du planst, den Bärentrek selbst zu erleben oder möchtest einfach mehr über diese faszinierende Route erfahren? Dann bist du bei diesem Bärentrek-Erfahrungsbericht genau richtig.

Unsere Highlights auf dem Bärentrek

Grillmöglichkeiten am Wegesrand: Besonders zu Beginn der Strecke finden sich immer wieder öffentliche Grillplätze, teils sogar mit bereitgelegtem Brennholz. Wer sich vorab über die Lage dieser Plätze informiert, kann Grillgut einkaufen und ein stimmungsvolles Lagerfeuer mit köstlichem Essen direkt am Trail genießen. Nach einer anstrengenden Wanderung schmeckt das es umso besser!

Atemberaubendes Alpenpanorama: Der Bärentrek führt vorbei an den ikonischen Gipfeln von Eiger, Mönch und Jungfrau. Nach jeder Kehre eröffnet sich ein neues, spektakuläres Panorama, das einen immer wieder aufs Neue staunen lässt.

Schluchtartige Täler: Besonders beeindruckend sind die tief eingeschnittenen Täler, wie das in Lauterbrunnen. Diese einmalige Atmosphäre zieht nicht nur Wanderer an. Auch zahlreiche Paragliding- und Wingsuit-Enthusiasten, schätzen das Gebiet als eines der besten weltweit.

Wildtierbeobachtungen: Auf dem Bärentrek kann man häufig Wildtiere wie Gämsen, Steinböcke, Rehe und Murmeltiere beobachten. Wir hatten sogar das seltene Glück, aus einiger Entfernung zwei Luchse zu sehen. Dies war ein wirklich besonderes Erlebnis, da diese Tiere in der Region nur selten anzutreffen sind. Mehr Informationen zum Luchsvorkommen im Berner Oberland.

Ideale Route für eine Woche: Der Bärentrek bietet auf einer relativ kurzen Strecke eine Vielzahl an Highlights. Daher ist er perfekt für Wanderer, die innerhalb einer Woche möglichst viele Alpen-Attraktionen erleben möchten. Die Route ist zudem weniger überlaufen als zum Beispiel die Tour du Mont Blanc.

Das Herzstück der Via Alpina: Der Bärentrek bildet das Filetstück der Via Alpina. Hier reiht sich ein spektakulärer Ausblick an den nächsten, sodass man kaum aus dem Staunen herauskommt.

Romantische Unterkunftsempfehlung: Für Paare empfehlen wir das „Vogelhisi“, eine gemütliche Unterkunft für zwei Personen auf 2039 m.ü.M. Die kleine Holzhütte mit Kamin und traumhaftem Ausblick kostet mit Halbpension 300 CHF pro Nacht. Die Rotstockhütte bietet hier eine ideale Rückzugsmöglichkeit nach einem erlebnisreichen Wandertag. Weitere Informationen zum Vogelhisi.

Unsere Bärentrek-Etappen

TagDistanzStartZiel
117 kmMeiringenGrindelwald
215 kmGrindelwaldLauterbrunnen
311 kmLauterbrunnenRotstockhütte
412 kmRotstockhütteMeiringen
Unsere Bärentreketappen

Erfahrungsbericht: Unsere Bärentrek-Erlebnisse

Tag 1: Ankunft in Meiringen und Wanderung nach Grindelwald (17 km)

Meiringen – Postauto – Rosenlaui – Große Scheidegg – First – Gondel – Grindelwald – Camping Eigernordwand

Unsere Wanderung beginnt in Meiringen, wo wir nach unserer Ankunft die Parktickets für die nächsten fünf Tage am Bahnhof erwerben. Hier können wir unser Auto sicher abstellen. Da wir uns aufgrund einer Erkältung noch nicht völlig fit fühlen, entscheiden wir uns, den ersten Anstieg zu verkürzen und nehmen das Postauto nach Rosenlaui. Dort angekommen, gönnen wir uns eine kurze Pause am charmanten Hotel Rosenlaui, bevor wir unsere Wanderung starten (weitere Infos zum Hotel Rosenlaui).

Wanderer im Postauto nach Rosenlaui auf dem Bärentrek
Lea und ich im Postauto nach Rosenlaui
Wanderin in Rosenlaui auf dem Bärentrek
Lea am Hotel Rosenlaui
Wanderin vor Hotel Rosenlaui auf dem Bärentrek
Lea vor Hotel Rosenlaui
Berg mit bach auf dem Bärentrek via alpina hintere gasse beim thru hike
Aussicht auf das Klein Wellhorn
Wanderer auf Bärentrek auf Brücke
Ich auf Brücke über Rosenlauibach
Wanderin vor Schnee auf dem Bärentrek
Lea vor Gletschereis
Wanderpärchen auf dem Bärentrek
Lea und ich vor dem Klein Wellhorn
Wanderin auf dem Bärentrek
Gute Laune
Pärchen auf dem Bärentrek
Es läuft gut
Wanderin auf dem Bärentrek
Die Ausblicke lassen die Erkältung vergessen
Wanderer auf dem Bärentrek
Hello
Wanderin auf dem Bärentrek
Das ist Urlaub
Murmeltier auf dem Bärentrek
Murmeltier
Paar im Zelt auf dem Bärentrek
Gute Nacht

Trotz der Erkältung wagen wir den Aufstieg und werden sofort mit einer traumhaften Kulisse belohnt. Die Strecke führt uns von Rosenlaui über die Große Scheidegg bis nach First. Unterwegs erleben wir einen besonderen Moment: In der Ferne entdecken wir zwei Luchse – eine seltene und beeindruckende Begegnung! Im Berner Oberland leben derzeit laut einer Erhebung mittels Fotofallen 18 erwachsene Luchse. (weitere Informationen zur Luchspopulation im Berner Oberland) Von First aus nehmen wir die Gondel nach Grindelwald und erreichen so unser erstes Etappenziel. Für die Nacht schlagen wir unser Zelt auf dem Campingplatz Eigernordwand auf. Insgesamt legen wir an diesem Tag etwa 17 km zurück. (Infos zum Camping Eigernordwand).

Tag 2: Von Grindelwald nach Lauterbrunnen (15 km)

Grindelwald – Brandegg – Zahnradbahn – kleine Scheidegg – Wengernalp – Trümmelbachfälle – Trümmelbach – Postauto – Lauterbrunnen – Camping Jungfrau

Am zweiten Tag starten wir in Grindelwald und wandern zunächst nach Brandegg, wo wir die 1893 eröffnete Zahnradbahn zur Kleinen Scheidegg nehmen (Infos zur Zahnradbahn). Von dort geht es weiter über die Wengernalp in Richtung Lauterbrunnen. Während des Abstiegs nach Trümmelbach erleben wir einen magischen Moment: Zwei Gämsböcke kreuzen unseren Weg. Einer von ihnen erlaubt uns, überraschend nah heranzukommen. Dieser Augenblick inmitten der stillen Natur wird uns noch lange in Erinnerung bleiben.

Morgenkaffee
Zahnradbahnstation Brandegg
Crash Landing on You
Lea
Lucas
Lea im Abstieg nach Trümmelbach
Gamsbock und Lea
Trümmelbachfälle

Nach einem anstrengenden, aber erfüllenden Wandertag passieren wir die Trümmelbachfälle. Kurz darauf erreichen wir Trümmelbach und fahren mit dem Postauto nach Lauterbrunnen. Auf dem Campingplatz Jungfrau schlagen wir unser Zelt auf. Die lebendige Paragliding-Szene hier verleiht dem Ort eine besondere Atmosphäre (weitere Infos zum Camping Jungfrau). Am Abend gönnen wir uns ein ausgiebiges Essen im Restaurant des Campingplatzes und planen den nächsten Tag. Von der Rotstockhütte erfahren wir, dass die Sefinenfurge wegen Schneemassen in diesem Jahr noch nicht passierbar ist. Daher sind wir gezwungen unsere Wanderung umzuplanen. Wir entscheiden uns dennoch, für dem nächsten Tag das Vogelhisi der Rotstockhütte zu buchen. Hier möchten wir einen romantischen letzten Abend auf unserer Wanderung genießen.

Tag 3: Lauterbrunnen bis Rotstockhütte (11 km)

Lauterbrunnen (Camping Jungfrau) – Bus – Stechelberg – Gondel – Gimmelwald – Gondel – Mürren – Spielbodenalp – Roststockhütte – Serfinenfurge – Rotstockhütte

Nach einem gemütlichen Frühstück in der Gemeinschaftsküche des Campingplatzes brechen wir auf. Mit dem Bus fahren wir nach Stechelberg, von wo aus wir die Gondel über Gimmelwald nach Mürren nehmen. Von dort wandern wir über die Spielbodenalp zur Rotstockhütte. Nachdem wir unser Gepäck dort abgestellt haben, unternehmen wir einen weiteren Aufstieg in Richtung Sefinenfurge. Leider stellen wir fest, dass die Schneeverhältnisse eine Weiterwanderung tatsächlich unmöglich machen. Wir sind froh, dass wir die Hütte für die Nacht gebucht haben. Wir genießen die Atmosphäre und die beeindruckende Schneelandschaft, bevor wir zur Hütte zurückkehren.

Lucas von TrailNation beim Frühstück auf Campingplatz Jungfrau
Frühstück
Lea auf Camping Jungfrau beim Wandern des Bärentrek
Let’s go
Boomerzoom
Flowers
Wo bleibst du?
Material trocknen
Vogelhisi in Sicht
Rotstockhütte
Schnee

Kurz vor unserer Rückkehr zieht ein Gewitter auf, und wir erreichen die Rotstockhütte gerade rechtzeitig, bevor der Regen einsetzt. Im gemütlichen Vogelhisi verbringen wir einen wunderbaren Abend am Kamin und genießen ein köstliches Abendessen. Nach etwa 11 km Wanderung gönnen wir uns eine erholsame Nacht auf der Hütte.

Tag 4: Rückweg nach Meiringen (12 km)

Rotstockhütte – Firten – Eschen – Mürren – Grütsch – Gondel – Lauterbrunnen – Bus – Interlaken – Bus – Meiringen

Am letzten Tag unseres Abenteuers genießen wir ein reichhaltiges Frühstück im Vogelhisi mit einem atemberaubenden Blick auf die umliegenden Berge. Gut gestärkt machen wir uns auf den Weg zurück nach Mürren, diesmal über Firten und Eschen. In Mürren nehmen wir die Gondel nach Lauterbrunnen. Anschließend nehmen wir den Bus nach Interlaken und dann einen weiteren nach Meiringen. Der Weg führt uns entlang des wunderschönen Brienzersees zurück zum Ausgangspunkt unserer Reise.

Frühstück im Vogelhisi
Panorama
Da lang
Lucas
Lea im Fluss
Zug zurück nach Meiringen

In Meiringen angekommen, sind wir erschöpft, aber glücklich. Die Erlebnisse der letzten Tage werden uns noch lange begleiten. Wir sind uns sicher, dass wir den Bärentrek eines Tages erneut in Angriff nehmen werden. Beim nächsten Mal kommen wir zu einem späteren Zeitpunkt in der Saison, sodass wir die gesamte Route genießen können.

Liste mit unseren Unterkünften:

Learnings vom Bärentrek-Erfahrungsbericht:

Grillmöglichkeiten vorher recherchieren: Wer gerne grillt oder die Atmosphäre am Lagerfeuer liebt, sollte sich im Vorfeld über die vorhandenen Grillplätze entlang der Route informieren. So kann man sich entsprechend mit Grillgut versorgen und die Wanderung mit einem gemütlichen Lagerfeuererlebnis bereichern.

Schneebedingungen beachten: Anfang Juni war es uns nicht möglich, die Route wie geplant zu begehen, da am Hohtürli noch zu viel Schnee lag. Eine Passage war ohne Skier nicht möglich. Daher empfehlen wir, eine Durchwanderung des Bärentreks frühestens ab Ende Juni, besser noch ab Anfang Juli, in Angriff zu nehmen. Wer früher in der Saison wandert, sollte vorab in der Rotstockhütte (+41 33 855 24 64) anrufen, um die Begehbarkeit des Abschnitts Hohtürli bis Sefinenfurge zu erfragen.

Wetterbedingungen berücksichtigen: Abends hat es fast immer geregnet, was wohl typisch für die frühe Saison auf dem Bärentrek ist. Da wir uns in den Tälern sicherer fühlten, haben wir dort auf Campingplätzen übernachtet. Diese bieten oft Trockenräume oder Hütten, in denen man geschützt kochen und essen kann. Wenn man in höheren Lagen übernachten möchte, sollte man die abendlichen Gewitter im Hinterkopf behalten und gegebenenfalls die entsprechenden Schutzmöglichkeiten vor Ort prüfen.

Du suchst mehr Hintergründe zum Bärentrek?

Lies meinen Guide zum Bärentrek:

Alles, was du zur spektakulärsten Weitwanderung der Schweizer Alpen wissen musst

Fazit: Bärentrek-Erfahrung

Der Bärentrek hat uns mit seiner überwältigenden Natur und den vielfältigen Eindrücken tief beeindruckt. Jede Etappe dieser Wanderung bot neue Herausforderungen und unvergessliche Erlebnisse. Von majestätischen Bergpanoramen über stille Begegnungen mit Wildtieren bis hin zu den gemütlichen Abenden in urigen Berghütten ist alles dabei.

Auch wenn uns das frühe Saisonende und die Schneeverhältnisse an einigen Stellen zum Umplanen zwangen, konnten wir dennoch die Schönheit dieser Route in vollen Zügen genießen. Die Mischung aus gut gepflegten Wegen, atemberaubenden Ausblicken und der Abgeschiedenheit macht den Bärentrek zu einer perfekten Wahl für all jene, die in einer Woche möglichst viel von der alpinen Pracht der Schweiz erleben möchten.

Unser Tipp: Wer den Bärentrek gehen möchte, sollte die Wanderung gut planen, besonders in Bezug auf die beste Jahreszeit und die aktuellen Wetterbedingungen. So lässt sich diese einzigartige Route am besten auskosten und wird zu einem Erlebnis, das lange in Erinnerung bleibt. Wir werden sicher eines Tages zurückkehren, um den Bärentrek in seiner gesamten Länge zu durchwandern und die Magie der Schweizer Alpen erneut zu erleben. Weitere Infromationen zum Bärentrek findest du in folgendem Blogpost: Bärentrek: Alles, was du zur spektakulärsten Weitwanderung der Schweizer Alpen wissen musst

Happy trail!