3 Schlüsselaspekte zu „Pacific Crest Trail Hiker“

  • Durchhaltevermögen: Der Pacific Crest Trail stellt Hiker vor extreme körperliche und mentale Herausforderungen, die mit harter Vorbereitung und starker mentaler Belastbarkeit gemeistert werden müssen.
  • Inspiration durch „Trail Legends“: Die Geschichten der 10 unsterblichen Legenden des PCT motivieren Hiker dazu, ihre eigenen Grenzen zu überwinden und prägen den Trail-Spirit, der Generationen von Abenteurern inspiriert.
  • Mentale Stärke schlägt körperliche Kraft: Unter den Rekordhaltern des PCT beweisen Frauen ihre Ebenbürtigkeit zu den Männern, was zeigt, dass auf dem Trail mentale Ausdauer oft entscheidender ist als körperliche Überlegenheit. Frauen profitieren hier möglicherweise von einem Vorsprung im „mental game“ und setzen neue Maßstäbe für das Durchhaltevermögen auf Langstrecken-Trails.

Einleitung: Der Pacific Crest Trail und seine legendären Hiker

Der Pacific Crest Trail (PCT) ist mehr als nur ein Fernwanderweg. Er ist ein Mythos, der von den Geschichten seiner Wanderer lebt. Jedes Jahr begeben sich Hiker auf diese Reise, die über 4.000 Kilometer von Mexiko bis Kanada führt. Die Geschichten, die dieser Trail hervorgebracht hat, sind nicht nur Zeugnisse von Resilienz und Durchhaltevermögen, sondern auch von einer Sehnsucht nach Freiheit und Selbstfindung. Aber was genau macht diese Geschichten so besonders?

In diesem Artikel wollen wir einige der legendärsten PCT-Hiker und ihre einzigartigen Geschichten näher betrachten.

Dabei möchte ich auch einen Blick auf die charakterlichen Eigenschaften werfen, die sie besonders machen, und darauf, was wir von ihren Erlebnissen lernen können. Denn eines ist klar: der PCT ist nicht nur ein Wanderweg – er ist auch eine Prüfung für Charakter und Willensstärke.

Berühmte Pacific Crest Trail Hiker: Geschichten, die den Trail prägten

Disclaimer:
Die Reihenfolge stellt keine Rangfolge dar, die den „Legendenstatus“ der Hiker untereinander abstuft. Ich habe eine persönliche Auswahl an 10 Hikern getroffen, die die Geschichte des PCT prägen. Diese Auswahl habe ich schlichtweg nach Geburtsjahr aufsteigend sortiert. Bei den genannten „Fastest Known Times“ (FKT) handelt es sich jeweils um Rekorde in der Kategorie „self-supported“. Es gibt Ultra-Runner wie Karel Sabbe, die „supported“ also z.B. mit Begleitfahrzeug den PCT schon schneller gelaufen sind, aber auf diesem Blog soll es um Thru-Hiking also das „self-supported“ bewältigen der Strecke gehen.

John Muir: Der Großvater des PCT | Jahrgang 1838

Pacific Crest Trail Hiker
Foto: Wikimedia Commons

Die Berge rufen, und ich muss gehen.

John Muir, ein Naturforscher und der wohl bekannteste Naturschützer Amerikas, prägte die Beziehung der Menschen zur Natur wie kaum ein anderer. Geboren in Schottland und später in die USA ausgewandert, fand Muir seine Heimat und seine Mission in der wilden Schönheit der kalifornischen Sierra Nevada. Er erkundete die Berge und Täler zu Fuß und verbrachte Jahre damit, die Landschaften zu dokumentieren und für ihren Schutz zu kämpfen. Der Pacific Crest Trail verläuft durch viele Gebiete, die er liebte und mitgeprägt hat, darunter der Yosemite-Nationalpark, den er maßgeblich schützte. Seine Leidenschaft für die Natur führte zur Gründung des Sierra Club, einer der ersten und einflussreichsten Umweltschutzorganisationen. Muirs tiefe Überzeugung, dass die Natur eine heilende Kraft besitzt, inspirierte Generationen von Wanderern und Naturschützern: „In der Wildnis liegt die Erhaltung der Welt.“ Bis heute bleibt sein Erbe eine treibende Kraft hinter dem Schutz der amerikanischen Wildnis und dem Geist des Pacific Crest Trails.

George „Billy Goat“ Woodard – „Gandalf des PCT“ | Jahrgang 1939

Pacific Crest Trail Hiker
Foto: Youtube

Vergiss deine Rechnungen, deinen Job, all das, was dich belastet

Billy Goat ist eine lebende Legende am Pacific Crest Trail, ein Mann, der wie kein anderer den Geist der Freiheit verkörpert. Er ist den PCT nun schon über 12 Mal gewandert, sein langes silbernes Haar und Bart wehen im Wind, ein Magnet für Hiker aller Generationen. An Kick Off-Tagen, wenn die jährliche Wanderungssaison beginnt, kann er kaum zehn Schritte gehen, ohne dass jemand ihn anspricht, ein Foto möchte oder seine Weisheit sucht. „Ich bin fast wie ein Botschafter“, lacht er, „ich höre zu und gebe Ratschläge, das passiert täglich zwanzig Mal.“

Seit er in seinen 40ern 1988 mit dem Wandern begann, hat Billy Goat über 80.000 Kilometer hinter sich. Für ihn ist der Trail ein Zufluchtsort, wo er seine innere Ruhe findet. „Vergiss deine Rechnungen, deinen Job, all das, was dich belastet“, sagt er mit einem Lächeln. „Du wirst erstaunt sein, wie frei sich das anfühlt.“

Cheryl Strayed: Die Suche nach innerer Stärke | Jahrgang 1968

Foto: Facebook

Angst entsteht zu einem großen Teil durch Geschichten, die wir uns selbst erzählen, und so entschied ich mich, mir eine andere Geschichte zu erzählen. Ich war sicher. Ich war stark. Ich war mutig. Nichts konnte mich besiegen

Cheryl Strayed wagte es 1995, ihre zerbrochene Welt hinter sich zu lassen und den Pacific Crest Trail zu durchwandern. Sie befand sich auf einem Tiefpunkt – nach dem Tod ihrer Mutter und dem Ende ihrer Ehe verfiel sie in eine Abwärtsspirale mit Drogen und ungesunden Beziehungen. Auf der 1.800 Kilometer langen Reise fand sie jedoch den Mut, ihr Leben neu zu gestalten. Strayeds Memoir Wild: From Lost to Found on the Pacific Crest Trail (dt. „Der große Trip“) inspirierte Millionen Menschen weltweit und wurde ein Bestseller sowie ein Film mit Reese Witherspoon. Strayed hat seither nicht nur als Autorin, sondern auch als „Dear Sugar“-Kolumnistin und Podcasterin vielen eine Stimme und Trost geschenkt – mit dem Mut zur Ehrlichkeit und dem Willen, immer wieder aufzustehen. Fun Fact: Den „Nachnamen“ Strayed hat Cheryl sich selbst ausgedacht und jahrelang unter weiteren Pseudonymen als Autorin Texte veröffentlicht.

Olive „Raindance“ McGloin: Die erste Frau, die den PCT als Yoyo bewältigte | Jahrgang 1970

Pacific Crest Trail Hiker
Foto: Facebook

Mein Mann sagt immer, ich sei stur – ich nenne es irischen Dickkopf!

Olive McGloin wurde zur Legende, als sie 2014 – mit 44 Jahren – als erste Frau den Pacific Crest Trail (PCT) als YoYo-Hike – also in einem Kalenderjahr von Mexiko nach Kanada und zurück nach Mexiko – meisterte und dabei mit 195 Tagen einen Rekord aufstellte, der bis heute anhält. Mit irischem Temperament und einer unglaublichen Willensstärke beschreibt Olive ihren Erfolg: „Mein Mann sagt immer, ich sei stur – ich nenne es irischen Dickkopf!“ Abenteuer war schon immer ein Teil ihres Lebens: Bereits im Alter von zweieinhalb erklomm sie ihren ersten Berg. Später weckten der Appalachian Trail und Reisen durch Australien, Neuseeland und Südamerika ihren Entdeckergeist.

Die YoYo-Wanderung des PCT verlangte Olive und ihrem Mann alles ab. Als ihr Mann verletzt aussteigen musste, setzte sie den Weg alleine fort – angetrieben vom Gedanken an ihren verstorbenen Vater, mit dem sie die PCT-Reise geplant hatte. Olive erlebte unglaubliche Momente in der Wildnis, schlief unter Sternenhimmel, trotzte Bären und schweißte sich durch endlose Wüsten. Für sie war diese Reise eine Hommage an das Leben und ein Schritt hinaus in eine Welt, die ihre Prioritäten für immer veränderte.

Scott Williamson – „OG-PCT-FKT“ | Jahrgang 1974

Pacific Crest Trail Hiker
Foto: Youtube

Angeschossen zu werden, dem Tod so nahe zu kommen, hat mich dazu gebracht, mich mehr auf das zu konzentrieren, was mir in meinem Leben wichtig ist. Wenn mir das Wandern sehr wichtig ist, werde ich es verfolgen, unabhängig davon, was andere Leute denken mögen

Scott Williamson ist eine weitere Legende in der Welt des Thru-Hikings, berühmt für seine Rekorde auf dem Pacific Crest Trail (PCT). 2004 schrieb er Geschichte, als er als erster Mensch den PCT in einem Kalendarjahr als „Yo-Yo“ durchwanderte, insgesamt 8.500 Kilometer mit einer somit „Fastest Known Time“ (FKT) von 205 Tagen. Bereits 1995 hatte er das „Triple Crown“-Abzeichen der Thru-Hiker-Community erlangt, nachdem er den PCT, den Continental Divide Trail und den Appalachian Trail erfolgreich abgeschlossen hatte.

2011 stellte er einen weiteren Rekord auf, indem er den PCT in nur 64 Tagen und 11 Stunden wanderte – eine unglaubliche Leistung von 66 Kilometern pro Tag. Doch sein Leben ist nicht nur von Rekorden geprägt. 1996, während er in einem Convenience Store in Richmond, Kalifornien, arbeitete, wurde Scott bei einem versuchten Überfall in das Gesicht geschossen. Die Kugel steckt noch immer in seinem Kopf. Scott hat materiellen Wohlstand gegen seine Leidenschaft für das Wandern eingetauscht und lebt sehr bescheiden in Kalifornien, wenn er nicht gerade wandert. Heute hält er den Rekord für die schnellste Yo-Yo-Wanderung auf dem PCT – 191 Tage. Er inspiriert Wanderer auf der ganzen Welt, ihren eigenen Weg zu finden und ihre Grenzen zu überwinden. Fun Fact: Scott Williamson hat keinen Trail-Namen.

Heather „Anish“ Anderson – Die Frau die den Rekord von Scott Williamson schlug | Jahrgang 1981

Pacific Crest Trail Hiker
Foto: Facebook

Das Schöne an langen Trails und Bergen ist, dass sie das sind, was du brauchst – selbst wenn du nicht weißt, was du brauchst.

Dann gibt es noch die Geschichte von Heather „Anish“ Anderson, einer der bekanntesten und zugleich außergewöhnlichsten Pacific-Crest-Trail-Hiker. Im Jahr 2013 stellte sie den Rekord für die schnellste „self supported“ Wanderung des PCT auf, legte den Trail in nur 60 Tagen und 17 Stunden zurück und schlug damit den Rekord von Scott Williamson. Ihr Rekord ist noch immer die self-supported FKT der Frauen auf dem PCT. 2018 schrieb sie erneut Geschichte, indem sie als erste Frau die „Calendar Year Triple Crown“ vollendete und alle drei großen Trails der USA in nur acht Monaten wanderte. Mit über 30.000 gewanderten Meilen und 14 Thru-Hikes in ihrer Laufbahn ist Anish eine Inspirationsquelle für Wanderer weltweit. Ihr Buch Thirst: 2600 Miles to Home gibt einen tiefen Einblick in ihre Rekordwanderung auf dem PCT. Fun Fact: Anish gab sich ihren Trail-Namen selbst.

Jennifer „Odyssa“ Pharr Davis – „Serena Williams of Hiking“ | Jahrgang 1983

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Meiner Meinung nach wird es umso wichtiger, in den Wald zu gehen, je schneller und reizüberfluteter die Welt wird.

Jennifer Pharr Davis hat das Wandern auf ein neues Level gehoben: Als Rekordhalterin und Autorin hat sie mehrere FKTs gesetzt, darunter den Appalachian Trail, den sie 2011 in nur 46 Tagen und 11 Stunden bewältigte. Jennifer begann ihre Wanderserie 2005 auf dem Appalachian Trail, gefolgt von einem Thru-Hike auf dem PCT in 2006 (nobo) und einem Rekord auf dem Long Trail in 2007 und schließlich der „Fastest Known Time“ für Frauen auf dem AT in 2008. Neben ihren Abenteuern ist sie als Autorin, Rednerin und Gründerin der Blue Ridge Hiking Company aktiv, mit dem Ziel, Menschen unabhängig von ihrer Lebenssituation auf den Trail zu bringen.

Nick „Darwin“ Rakestraw – „Darwin on the Trail“ – Youtube PCT-Pionier | Jahrgang 1987

 
 
 
 
 
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Die besten Momente im Leben kommen nicht aus der Komfortzone, sondern aus den Herausforderungen, die uns wachsen lassen.

Nic „Darwin“ Rakestraw ist ein außergewöhnlicher Abenteurer, der seine Leidenschaft für das Wandern, Radfahren und Filmemachen zu einem Lebensstil gemacht hat. Als „Triple Crown“-Hiker hat er über 14.000 Meilen auf den größten Fernwanderwegen der USA zurückgelegt: dem Appalachian Trail, dem Pacific Crest Trail und dem Continental Divide Trail. Doch Darwin ist nicht nur Wanderer, sondern auch ein kreativer Filmemacher und Fotograf, der seine Abenteuer dokumentiert, um andere zu inspirieren.
„Die besten Momente im Leben kommen nicht aus der Komfortzone, sondern aus den Herausforderungen, die uns wachsen lassen“, sagt Darwin, und dieser Gedanke prägt seine Reise. 2014 kündigte er seinen Job, verkaufte fast alles und begab sich auf die Suche nach einem Leben voller Abenteuer. Seitdem reist er mit seiner Frau Jessica durch die USA und die Welt und teilt seine Erlebnisse auf seinem YouTube-Kanal „Darwin on the Trail“, der eine riesige Community von über 300.000 Abonnenten inspiriert.
Neben seiner Leidenschaft für das Wandern und Filmemachen führt Darwin zwei Unternehmen, Outdoor Evolution Media und Evolved Supply Co., und hat zahlreiche Dokumentarfilme produziert, die die Schönheit der Natur und die Bedeutung von Outdoor-Abenteuern einfangen. Mir persönlich haben seine Youtube Videos sehr geholfen, viel über Thru-Hiking zu lernen.

Josh „Firecracker“ Perry – Aktuelle FKT | Jahrgang 1995

 
 
 
 
 
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Ich bin ein Drecksack durch und durch.

Josh Perry hat 2022 die bisherige FKT auf dem Pacific Crest Trail mit einer unglaublichen Zeit von 55 Tagen, 16 Stunden und 54 Minuten pulverisiert. Der nun 29-jährige Brite, der kein festes Zuhause hat, beendete die 4.265 Kilometer lange Strecke mit einer fast zehn Tage schnelleren Zeit als der vorherige Rekord von Scott Williamson aus dem Jahr 2009 und übertraf sogar Heather „Anish“ Andersons legendären Rekord aus dem Jahr 2013 um fünf Tage. Trotz der extremen Herausforderungen, wie Trail-Schließungen und gesundheitlichen Rückschlägen, verfolgte Perry mit eisernem Willen das Ziel, den Rekord von Timothy Olson aus dem Vorjahr zu brechen, der unter „supported“ Bedingungen die schnellste PCT-FKT geschafft hatte.
„Es ist unglaublich bittersüß, so viel Mühe in etwas zu stecken und trotzdem nicht das Beste aus mir herauszuholen“, sagte Perry nach seiner unglaublichen Leistung. Trotz schwieriger Umstände und persönlicher Herausforderungen, einschließlich mentaler Krisen und finanzieller Probleme, fand er in den langen Wanderungen eine Quelle der Heilung und des inneren Friedens.
Perrys Geschichte ist eine der Hingabe und der Entschlossenheit – ein wahres Beispiel für mentale Stärke auf der Suche nach einem neuen Rekord.

Christian „Buddy Backpacker“ Thomas – Der jüngste Triple-Crown-Wanderer | Jahrgang 2008

Pacific Crest Trail Hiker

…das erste, was ich danach wollte, war ein chinesisches Buffet in der Stadt.

Die Triple Crown zu erwandern, das haben nur wenige geschafft – und Christian Thomas, bekannt als „Buddy Backpacker“, war mit 9 Jahren der jüngste Triple Crowner. Sein erstes großes Abenteuer begann er bereits mit fünf Jahren auf dem Appalachian Trail, begleitet von seinem Stiefvater und unterstützt von seiner Mutter. Zwei Jahre später eroberte Buddy den Pacific Crest Trail, und als er mit neun schließlich den Continental Divide Trail abschloss, hatte er sich endgültig einen Platz in den Rekordbüchern gesichert. „Ich war wirklich stolz auf das, was ich gemacht habe, und auch darauf, was meine Familie geschafft hat,“ erinnert er sich. „Und das erste, was ich danach wollte, war ein chinesisches Buffet in der Stadt.“
Sein Wanderweg ist dokumentiert auf buddybackpacker.com – ein inspirierender Einblick in das Leben eines außergewöhnlichen Jungen, der bereits früh die Welt der Fernwanderungen geprägt hat und Werte wie Freundschaft, Abenteuerlust und Entdeckergeist lebt.

Was macht einen legendären Pacific Crest Trail Hiker aus?

Ein entscheidender Faktor ist Resilienz – die Fähigkeit, Rückschläge zu überwinden und weiterzumachen, selbst schwer ist. Der PCT stellt Hiker auf die Probe. Von sengender Sonne in Kalifornien bis zu schneebedeckten Passagen in den Washington Cascades, der Trail ist eine ständige Herausforderung für Körper und Geist. Wer als PCT-Hiker den Trail meistern will, muss nicht nur den physischen Anforderungen gewachsen sein, sondern auch die mentalen Hürden überwinden, die den Weg auszeichnen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist Anpassungsfähigkeit. Auf dem Trail wird jeder Tag anders. Mal sind die Wege weich und einfach, mal stellen sich schwierige Bedingungen ein, die das Tempo drosseln. Ein PCT-Hiker muss in der Lage sein, sich an unerwartete Herausforderungen anzupassen und dennoch nicht aufzugeben.

Schließlich spielt auch die Leidenschaft eine wesentliche Rolle. Wer den PCT nur als sportliche Herausforderung sieht, wird die Tiefe des Trails nicht erfassen. Es sind die Hiker, die eine tiefere Verbindung zum Trail entwickeln – die, die den Trail als eine Reise in sich selbst sehen, die langfristig Erfolg haben.

Auffällig ist, dass bei ultralangen Wanderungen und Trail-Runs die Rekord-Leistungen der Männer und Frauen annähernd gleich sind und Frauen regelmäßig Männern den Rang abgelaufen haben. Diese Tatsache unterstreicht die Wichtigkeit des „Mental Game“ und lässt vermuten, dass Frauen an der Leistungsspitze durch einen stärkeren Geist die physische Überlegenheit der Männer in bspw. Kraft und Schrittlänge mehr als ausgleichen können. Hinzukommt, dass Frauen sich zusätzlich noch mit Themen wie Menstruation auf dem Trail auseinandersetzen müssen.

Resilienz als Schlüssel zum Erfolg auf dem PCT

Die Geschichten von legendären Hikern verdeutlichen die enorme Resilienz, die es braucht, um den PCT zu beenden. Es gibt viele Momente, in denen das Durchhalten wichtiger ist als das Tempo oder die Strecke. Resilienz ist die Fähigkeit, in den härtesten Momenten nicht aufzugeben – und oft entscheiden die mentalen Barrieren, ob jemand den Trail abschließt oder nicht.

Die Wahrheit ist, dass viele Pacific-Crest-Trail-Hiker nicht aus physischen, sondern aus psychischen Gründen aufgeben. Unter den häufigsten Gründen für einen Thru-Hike-Abbruch befinden sich laut der Halfwayanywhere-Umfrage* „persönliche Gründe“, „Langeweile“ (hier ist vermutlich das Aushalten der Monotonie gemeint) und „mentale Erschöpfung“. Das ständige Auf und Ab, die monotone Länge des Trails und die Einsamkeit können überwältigend wirken. Hier zeigen sich wahre Legenden: sie kämpfen weiter, auch wenn sie an die Grenze ihrer Kräfte stoßen. Sie schaffen es, ihre mentalen Grenzen zu überwinden.

Lektionen für angehende Pacific Crest Trail Hiker

Wer sich auf den PCT begibt, sollte wissen, dass dieser Trail weit mehr von einem verlangt als nur die nötige Ausrüstung und ein gutes Training. Die wichtigsten Lektionen, die angehende Hiker lernen können, stammen aus den Erfahrungen derer, die den Trail bereits gemeistert haben.

Akzeptiere die Unvorhersehbarkeit: Der PCT ist voller Überraschungen. Sei es das Wetter, unerwartete Verletzungen oder Probleme mit der Ausrüstung – es wird immer wieder Herausforderungen geben. Wer die Unvorhersehbarkeit akzeptiert, wird besser vorbereitet sein.

Nimm die Community an: Der PCT ist nicht nur ein individueller Test. Viele Hiker sprechen von der Gemeinschaft und den Freundschaften, die sie während der Wanderung geschlossen haben. Das bedeutet nicht, dass man sich ständig in Gruppen aufhalten muss, aber der Austausch und die mentale Unterstützung kann einen essenziellen Unterschied machen.

Der Weg ist das Ziel: Der PCT ist (für die meisten) kein Wettlauf, sondern eine Reise. Wer sich zu sehr auf das Ziel konzentriert, könnte die Schönheit des Trails und die wertvollen Erfahrungen entlang des Weges verpassen. Auch, wenn ich hier einige der Rekordhalter von FKTs genannt habe, sollte meines Erachtens der Genuss des Erlebnisses im Zentrum der Erfahrung stehen.

Fazit: Der Pacific Crest Trail und das Erbe seiner Hiker

Der Pacific Crest Trail ist mehr als nur ein Wanderweg – er ist ein Ort, an dem Geschichten geschrieben werden. Es sind die legendären Hiker, die den Trail prägen und ihn zu einem lebendigen Zeugnis von Resilienz, Leidenschaft und Entschlossenheit machen. Die Lektionen, die sie uns hinterlassen, sind wertvolle Geschichten, die nicht nur für den Trail, sondern für das Leben insgesamt gelten. Die hier genannten Hiker sind dabei nur die bekanntesten. Der PCT schafft jedes Jahr neue Legenden und Helden, die niemand kennt und die danach in ihren normalen Job zurückgehen. Alle Thru-Hiker haben den Trail nicht nur aus physischer Sicht „erobert“, sondern sie haben ihn auf ihre eigene Weise geprägt. Sie haben gezeigt, dass der Pacific Crest Trail mehr ist als nur ein Test der Ausdauer – er ist ein Ort der persönlichen Weiterentwicklung.

Auch wenn in diesem Artikel unter anderem FKT-Rekordhalter genannt wurden, denke ich nicht, dass es beim Thru-Hiking insbesondere als Einsteiger darum geht, möglichst schnell einen Trail zu bewältigen. Hike your own hike ist das passende und oft wiederholte Mantra das mir diesbezüglich in den Sinn kommt. Dennoch wollte ich gerne die herausragenden Leistungen dieser Hiker würdigen. Von Ihnen lernen kann man für seine eigene Wanderung allemal:

Wer sich auf den PCT wagt, muss nicht nur den Körper trainieren, sondern auch den Geist. Und wer bereit ist, die Herausforderungen anzunehmen, wird mit einer unvergesslichen Erfahrung belohnt – die Geschichten der PCT-Legenden können alle inspirieren, die ihren eigenen Weg gehen wollen – auf dem PCT oder sonst wo – happy Trails!

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