Im Spätsommer, Ende September, wandern wir eine Tour am Hambacher Forst, die das ganze Jahr durch gewandert werden kann. Die angenehmen Temperaturen und die farbenfrohe Natur schaffen perfekte Bedingungen für unsere Sonntagstour – wir sind zu sechst unterwegs und haben Bob Marley – unseren Hund – dabei. Diese Route bietet nicht nur Natur pur, sondern auch Einblicke in das seit 12.000 Jahren bewaldete Gebiet mit Braunkohleabbau und in die Rekultivierungsmaßnahmen, die diesem Ort neues Leben schenkten.
Wandern am Hambacher Forst – EInleitung
Unsere Wanderung verläuft über die Sophienhöhe, den größten künstlichen Berg der Erde. Die Sophienhöhe ist eine rekultivierte Abraumhalde des Tagebaus Hambach, die sich heute in ein weitläufiges Wanderparadies verwandelt hat. Die Sophienhöhe ist entstanden durch den Abraum aus dem Tagebau, der über kilometerlange Förderbänder hier abgeladen wurde. Seit das Tagebau-Loch groß genug geworden ist, wird der neu anfallende Abraum weitestgehend in die bereits ausgekohlten Teile des Tagebaus Hambach verkippt. Die forstliche Rekultivierung der Sophienhöhe begann 1988, und seither hat sich die Region zu einem beliebten Naherholungsgebiet entwickelt. Etwa 90 % der Flächen sind heute bewaldet und werden forstwirtschaftlich genutzt. Überall finden sich kleine Lichtungen und Teiche. Sie grenzt direkt an den Lindenberger Wald einer letzten erhaltenen ursprünglichen Teile des Bürgewaldes, der in der Öffentlichkeit seit einiger Jahren besser als Hambacher Forst bekannt ist.
Mittlerweile durchzieht ein Wanderwegenetz von über 70 Kilometern Länge die Sophienhöhe, das auch teilweise für Radfahrer und Reiter zugänglich ist. Auf der höchsten Stelle, dem Steinstraßer Wall, steht der Römerturm, eine Nachbildung eines römischen Wachturms, von dem aus man eine weite Aussicht bis nach Köln, Düsseldorf, das Siebengebirge, die Eifel und die Niederlande genießen kann. Südwestlich davon liegen ein Wildgehege und das alte Gipfelkreuz auf etwa 265 Metern, das früher als markanter Aussichtspunkt diente. Dort konnte man bis 2002 in den Tagebau Hambach blicken, bevor die Sophienhöhe erweitert wurde. In der Nähe befindet sich auch ein Mammutwald mit eindrucksvollen Mammutbäumen. Zudem gibt es auf der Sophienhöhe mehrere Rodelbahnen und Seen.
Mit ihren 400 Höhenmetern fordert die von uns gewählte Strecke uns auf mittelschwerem Niveau, bleibt aber auch für unseren Hund gut machbar. Der Weg ist abwechslungsreich und führt teils über mytsische, moosige Waldpfade und an faszinierenden Highlights vorbei.
Highlights der Wanderung
Ein besonderes Highlight sind die Konik-Wildpferde, die im Juni 2024 hier ausgesetzt wurden. Das Konik ist eine polnische Landrasse, die aus sehr robusten Landschlägen aus der Biłgoraj-Region hervorging (Wikipedia Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Konik) . Diese robusten Pferde verleihen der Landschaft am Hambacher Forst einen besonderen Charme.
Darüber hinaus nehmen wir von der Sophienhöhe aus die gewaltigen Dimensionen des Hambacher Tagebaus war, der uns den Umfang des Braunkohleabbaus vor Augen führt.
Neben den Wildpferden und der Aussicht auf den Tagebau entdecken wir den idyllischen Inselsee, der zur Rast einlädt. Hier genießen wir die Stille, bevor wir unseren Weg fortsetzen. Auf dem zweiten Hälfte unserer Wanderung durchqueren wir einige bemooste Waldpfäde. Die gesamte Wanderung bietet auch für Pilzfreunde immer wieder etwas zu bestaunen entlang des Weges.
Start und Route
Unsere Tour startet und endet am Wanderparkplatz Hambach. Für die gesamte Wanderung brauchen wir etwa drei Stunden, in denen wir gemütlich die 400 Höhenmeter überwinden. Die mittelschwere Strecke erfordert eine gewisse Grundfitness, doch die abwechslungsreiche Natur und die vielen Aussichtspunkte machen die kleine Anstrengung lohnenswert.
Ein besonderes Highlight der Wanderung ist der Steinkompass. Dieser riesige, in den Boden eingelassene Kompass ist nicht nur ein beeindruckendes Kunstwerk, sondern auch ein wunderbarer Rastpunkt, um die Umgebung auf sich wirken zu lassen. Mit anderen Worten: Der Steinkompass ist ein perfekter Ort, um für einen Moment innezuhalten und sich zu orientieren – sowohl geografisch als auch gedanklich.
Wandern am Hambacher Forst | Startpunkt:
Wandern am Hambacher Forst | Route:
Unser Abschluss im Restaurant Zagreb
Nach unserer Wanderung stärken wir uns im Restaurant Zagreb in Bergheim. Das Essen ist köstlich und der perfekte Abschluss für unseren Tag. Mit regionalen Spezialitäten und einer gemütlichen Atmosphäre ist das Restaurant ein wunderbarer Ort, um eine Wanderung in dieser Region ausklingen zu lassen.
Wandern am Hambacher Forst – Fazit
Die Wanderung auf der Sophienhöhe, entlang des Hambacher Forsts, ist eine Tour voller Kontraste – zwischen Industrie und Natur. Sie zeigt eindrucksvoll, dass selbst rekultivierte Gebiete ein faszinierendes Wandererlebnis bieten können.
Diese Route ist ideal für Familien und Hundebesitzer, weil sie nicht nur gut machbar, sondern auch abwechslungsreich ist. Die Kombination aus Geschichte, Wildtieren und atemberaubenden Ausblicken macht sie zu einem Erlebnis, das uns noch lange in Erinnerung bleibt.
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